im ameisenbau herrscht höchste betriebsamkeit: für jeden ausgestrichenen punkt auf der liste wird etwas vergessenes ergänzt und wie immer funktioniert vieles nicht (papierstau im drucker! kerzen zu dick für die wachstropfschutzgläschen! wann kommt eigentlich der getränkelieferant? ich will mich nicht im damenklo umziehen!), vieles gut (flughafentransfer eingewunken! abstractsammlung kopiert! schwere musikauswahlkrise für morgen abend überwunden!) und alles dann doch irgendwie.
wenn jetzt noch der zug, der morgen abend um 17:59 (...) in karlsruhe station macht und der einen grußredner sowie ein viertel der diskussionsteilnehmer befördert halbwegs pünktlich ist, wird alles gut. ganz bestimmt.
Christina_14Tage - 12. Sep, 23:02
es soll ja tatsächlich leute geben, denen eine gewisse freude am eigenen bild innewohnt. posersternchen die immer und auf jedem foto wahlweise kunstvoll zerwühlt oder prächtig herausgeputzt aussehen - meist sogar beides. solche leute haben sicher auch freude daran, während eines vortrages (oder schlimmer noch: beim gierig-lustvollen croissantverspeisen in der pause) fotografiert zu werden. unabhängig davon, dass wir großartige croissants (und aprikosenkuchen! und zwetschgenkuchen!) von mary poppins geordert haben: voraussetzen sollte man das eher nicht.
die meisten menschen reagieren auf einen spontanen überfall durch das aufgeregte rote lämpchen einer kamera verständlicherweise auf dem spektrum zwischen moderat unmutig und unverhohlen angekotzt.
wir haben im vorfeld der veranstaltung lange darüber gesprochen, wie man das knipsen und filmen mit den handlichen technikfreuden, die das dokumentierfreudige besucherherz höherschlagen lassen, maximal sozialverträglich gestalten kann - eingefallen ist uns ausser einem eindringlichen appell (den don dahlmann auch noch einmal während der veranstaltung wiederholen wird) aber nichts. und auch auf die gefahr hin, jetzt wie die supernanny zu klingen, die damit droht kevin und jessica-michelle auf die stille treppe zu verbannen:
haltet bitte niemandem ungefragt die knipse ins gesicht oder setzt allen ehrgeiz daran, während der pausen ein foto von jemandem zu erhaschen, dem gerade ein salatblatt im gesicht oder ein hemdzipfel aus dem hosenstall hängt. auch während eines vortrages stört klicken und kamerafiepen alle anwesenden maximal. fragt einfach höflich nach, ob ein foto genehm ist - das erspart uns allen mannigfaltigen unmut im nachgang der tagung.
und wer den speziellen und absoluten fotothrill sucht, der kann ja mal probieren, ein stimmungsvolles bild von unserer nachbarin, der bundesanwaltschaft zu machen....
Christina_14Tage - 12. Sep, 08:53